Winsen (Luhe): Haupteinkaufsstraße

Mit der Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ im Jahr 2016 und der Festlegung des Sanierungsgebietes „Innenstadt Winsen“ (46 ha) im selben Jahr, sind die Voraussetzungen geschaffen worden, die Stadt Winsen (Luhe) ganzheitlich weiterzuentwickeln. Im gesamten Sanierungsgebiet lassen sich grundlegende strukturelle Defizite in den Bereichen Städtebau, Barrierefreiheit sowie Quartiers- bzw. Citymanagement und Gewerbe / lokale Ökonomie identifizieren. Diese sollen im Zuge der Bewahrung und Inwertsetzung der baukulturellen Bausubstanz und der historischen Stadträume – vor dem Hintergrund der aktuellen Bedarfe und Anforderungen – beseitigt werden. Die Voruntersuchungen stellten heraus, dass die Defizite vor allem in den ungenutzten Potenzialen der Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt liegen, welche sich sowohl durch seine rund 40% stadtteilprägenden Gebäude als auch der Nähe zum Wasser (Luhe) auszeichnet. Die derzeit ungenutzten Plätze und Flächen bieten keine landschaftsräumlichen Qualitäten und stellen eine Barriere zwischen Stadt und Landschaft dar. Als Erholungs- und Verweilorte sind diese aufgrund der unausgeschöpften Potenziale nur eingeschränkt nutzbar. Auch das damit verbundene Angebot für Spiel- und Sportplätze entspricht nicht den Anforderungen und Bedarfen der Menschen in den Quartieren. Aufgrund des Stadtgrundrisses ergeben sich in weiten Teilen schmale Straßenräume, die im Hinblick auf den Bereich Mobilität nicht allen Verkehrsteilnehmer:innen gerecht werden. Auch die Fußgängerzone im Innenstadtbereich entspricht nicht den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit und bietet eine unzureichende Möblierungsausstattung und Beleuchtung.

Entwicklungsziele

  • Funktionsstärkung der Innenstadt
  • Aufwertung des öffentlichen Raumes und Verbesserung der Wegeverbindung innerhalb der Innenstadt

  • Barrierefreie Verbesserung des Wohnumfeldes und der privaten Freiflächen
  • Neu- und Umnutzung nicht mehr bedarfsgerechter Anlagen
  • Erhalt der innerörtlichen historischen ortsbildprägenden Gebäude
  • Schaffung von Aufenthaltsqualität
  • Verbesserung der Wegebeziehungen zu den östlichen Parkplätzen
  • Beseitigung von punktuellen Leerständen

Leistungsumfang

  • Betreuung der Sanierungsmaßnahme vor Ort und Abstimmung des Jahresprogramms für das Sanierungsgebiet
  • Aufstellung der (Zwischen-)Verwendungsnachweise, Entwurf der Zwischenabrechnung und Mittelabrufe bei der NBank
  • Vorbereitung der Fördermittelanträge, jährliche Programmanmeldung einschließlich der erforderlichen Angaben und Erläuterungen

  • Schriftverkehr mit der Programmbehörde einschließlich des Berichtswesens, elektronische Begleitinformationen, Monitoring

  • Verwaltung eines Treuhandkontos
  • Beratung bei der Vorbereitung von Erschließungsmaßnahmen, ggf. Unterstützung bei einem städtebaulichen Wettbewerb

  • Stellungnahmen und Abgabe einer Beschlussempfehlung zu Anträgen nach § 144 BauGB – ggfs. Erörterung mit dem Antragsteller

  • Unterstützung und Beratung bei der Erhebung von Ausgleichsbeträgen
  • Mitwirkung in politischen Gremien, Bürger:innenversammlungen oder Arbeitskreisen Verhandlungen mit Eigentümer:innen über Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen nach § 177 BauGB und Ordnungsmaßnahmen und die Ausarbeitung unterschriftsreifer Verträge sowie die Berechnung von möglichen Förderungen, Klärung von einzelfallbezogenen Fragen zur Förderfähigkeit von Maßnahmen

Auftraggeberin:
Stadt Winsen (Luhe)

Programmkomponente:
Lebendige Zentren

Art des Auftrags:
Treuhänderischer Sanierungsträger

Projektvolumen:
29,6 Mio. € (Stand 02/2023)

Bearbeitungszeitraum:
2016 – 2030 (voraussichtlicher Abschluss)

Projektleitung:
Christian Rauf

© Fotos: GOS mbH
© Visualisierungen: capattistaubach urbane landschaften, Berlin